Ich werde kurz vor 6 Uhr wach und packe schnell meine Sachen zusammen, denn außerhalb des Schlafsacks ist es noch ziemlich kalt. Vermutlich weil der Zeltplatz im Wald liegt und auf der Schattenseite des Berges. Aber mit den ersten Meilen und Sonnenstrahlen wärme ich mich schnell wieder auf.
Da ich am Vormittag ein Hörbuch höre (QualityLand von Marc-Uwe Kling) laufe ich prompt an der nächsten Wasserquelle vorbei. Beim Zurücklaufen treffe ich aber andere Hiker und sie geben mir den Tipp, dass in sieben Meilen ein Water Cache ist. Glück gehabt! Also laufe ich lieber wieder vorwärts und erreiche den Water Cache gegen Mittag.
Am Morgen sah es mit viel Wald noch so aus, als würde man die Wüstenregion langsam hinter sich lassen, beim Water Cache wird einem klar, dass das mitnichten der Fall ist. Es ist wieder sehr heiß, es gibt kaum Schatten und ohne die Water Caches müsste man Wasser über mehr als 30 Meilen tragen.
Ich mache am Water Cache eine Pause unter einem Joshua Tree und sehe einem Cowboy zu, wie er Rinder die Straße entlang treibt. Als ich gerade wieder in der Hitze weiterwandern will, hält plötzlich ein Jeep und wir hören nur „Do you want some ice cream?“. Es ist ein Trail Angel und sein Name ist Dean. Und dank ihm können wir überraschenderweise in der Wüste Schoko-Eis essen. Etwas surreal, aber großartig. Und in der Wüste schmeckt Eis gleich doppelt gut!
Den Rest des Nachmittags geht es langsam in der Hitze bergauf. Wir campen in einer kleinen Oase aus Joshua Trees und gehen nach dem Essen früh ins Bett. Morgen müssen wir Wasser über noch größere Strecken schleppen und deswegen wollen wir früh aufstehen.








